Kreislauf unter Druck

Kreislauf unter Druck

In der Schweiz hat jede siebte erwachsene Person einen zu hohen Blutdruck (Hypertonie), ein Drittel davon, ohne es zu wissen. Ein erhöhter Blutdruck verursacht nur selten Beschwerden. Dies bedeutet aber nicht, dass Bluthochdruck harmlos ist, ganz im Gegeteil: wird eine Hypertonie nicht behandelt, so erhöht sich das Herzinfarkt- oder Hirnschlagrisiko um das Doppelte bis Zehnfache. Ein nicht behandelter zu hoher Blutdruck ist wie eine Zeitbombe, deren Ticken man nicht hört.

In den Bluttgefässen braucht es einen gewissen Druck, damit das Blut im Kreislauf vorwärts fliesst. Jeder Herschlag löst eine Druckwelle aus, die in die Arterien weitergeleitet wird. Die Regulation des Blutdrucks erfolgt durch ein Zusammenspiel von Gefässweite, Herzleistung und Blutvolumen. Während des Tages schwanken die Blutdruckwerte: Morgens sind die Werte relativ tief, mit Beginn der Tagesaktivität steigen sie an. Gegen Abend ist der Blutdruck meistens am höchsten, nachts sinkt er wieder ab. Kurzzeitig Änderungen des Blutdrucks sind als Reaktion des Körpers auf körperliche oder psychische Reize zu verstehen. Eine anstrengende Tätigkeit, Aufregung und Erregung treiben den Blutdruck vorübergehend in die Höhe.

Den Blutdruck misst man üblicherweise mittels einer aufblasbaren Manschette, die einen Druck auf bis die Oberarmarterie ausübt. An einem Quecksilbermanometer lassen sich die Blutdruckwerte ablesen. Der zuerst gemessene, obere oder systolische Wert ist der maximale Druck in der Arterie, der durch den Herzschlag zustande kommt. Der untere oder diastolische Wert entspricht dem Druck in den Arterien zwischen zwei Herzschlägen. Er ist von allem abhängig von der Weite und der Elastizität der Arterien.

Ein zu hoher Blutdruck führt auf die Dauer zu Arteriosklerose, weil sich die dem hohen Druck ausgesetzen Arterien verdicken und verhärten. Zudem schädigt ein zu hoer Blutdruck die Innenschicht der Arterien (Endothel). Die häufigsten Folgen einer Hypertonie sind eine koronare Herzkrankheit mit Angina pectoris oder Herzinfarkt, ein Hirnschlag sowie die Schädigung von Nieren- und Augenarterien.

Blutdruck und Blutdruckmessung

Der Blutdruck ist erhöht, wenn bei mehreren Messungen in Ruhe Werte von 140/90 mm Hg oder mehr voliegen. Eine einmalige Blutdruckmessung würde wegen möglicher Tagesschwankungen zu wenig aussagen. Es kann auch sein, dass nur in der Arztpraxis zu hohe Werte, zuhause jedoch normale Werte gemessen werden; man spricht dann von einer „Praxis“ oder „Weisskittelhypertonie“. Dabei handelt es sich um einen unechten, kurzfristigen Bluthochdruck, der auf die innere Spannung zurückzuführen ist, die bei manchen Personen wegen der Atmosphäre in der Arztpraxis aufkommt.

Zur Diagnose einer Hypertonie kann eine zusätzliche Langzeit-Blutdruckmessung nützlich sein. Dabei registriert ein kleines Gerät, das man auf sich trägt, während 24 Stunden automatisch den Blutdruck. Die Auswertung der gemessenen Werte erlaubt eine genaue Analyse des Blutdrucks.

Bei einem leichten Bluthochdruck, genügen diese Lebensstiländerungen häufig, um dem Blutdruck auf einen Normalwert zu senken. In den andern Fällen reichen sie in der Regel nicht aus. Hier ist der Einsatz eines

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